Energiemarkt

Strommarktdesign

Strommarktdesign für die Zukunft

Der Strommarkt in Deutschland ist im Wandel. Die traditionellen Geschäftsmodelle von Energieversorgern stoßen an Grenzen, da sich mit der Erzeugung und dem Vertrieb von Strom keine ausreichenden Margen mehr erwirtschaften lassen. Gleichzeitig gibt es Überkapazitäten.

Strommarktdesign für mehr Flexibilität am deutschen Strommarkt

Im energiepolitischen Zieldreieck von Versorgungssicherheit, Preisgünstigkeit und Umweltverträglichkeit hat der Gesetzgeber den Rechtsrahmen für einen Strommarkt 2.0 für die Zukunft neu ausgerichtet.

Strommarktdesign meint in diesem Zusammenhang die Organisation von Energiehandel und Versorgungssicherheit. Ein Marktdesign, das erneuerbare Energien vorsieht, muss zusätzlich höhere Flexibilitäten bieten.

Die Stromlandschaft wird sich umfassend ändern: Neue Strukturen der Stromnebenkosten sollen Anreize für ein marktgerechtes Verbrauchsverhalten setzen. Flexibilitätsoptionen wie Elektromobilität, Netzersatzanlangen, Power to Heat und Power to Gas sollen verbesserte Marktbedingungen erhalten.

Der Stromsektor soll in Zukunft an den Wärme- und Kältesektor gekoppelt werden. Diese Veränderungen werden für Unternehmen massive Auswirkungen auf ihre Geschäftsmodelle haben und den Stromerzeugungs- und Stromverbrauchsmarkt in Deutschland nachhaltig verändern.

Kraftwerke, erneuerbare Energien und Flexibilitätsoptionen

Durch die Energiewende wird sich auch die Marktrolle der Wirtschaftsteilnehmer neu definieren. So sind konventionelle Kraftwerke nicht mehr alleine für die Grundlast verantwortlich, sondern werden zu Partnern der erneuerbaren Energien, um diese in den Strommarkt zu integrieren.

Entscheidende Bedeutung kommt bei der Marktintegration den unterschiedlichen Flexibilitätsoptionen zu. Durch diese sollen kurzfristige Leistungsspitzen ausgeglichen werden. Das technische Potenzial an Flexibilitätsoptionen ist heute noch lange nicht vollständig erschlossen.

Durch eine Veränderung der Preisbestandteile auf Erzeuger- und Verbraucherseite und durch eine Anpassung von Förderungen wird den folgenden Flexibilitätsoptionen hohes Wertschöpfungspotenzial zukommen:

  • Flexible konventionelle und erneuerbare Stromerzeugung:
    Erzeuger werden sich zunehmend auf eine nachfragebezogene Produktion spezialisieren.

  • Flexible Nachfrage:
    Industrie, Gewerbe und Haushalte können ihren Stromverbrauch in Zeiten hoher Residuallast teilweise reduzieren.

  • Speicher wie Pumpspeicher und Batteriespeicher:
    Derartige Konzepte werden aufgrund veränderter Rahmenbedingungen zunehmend wirtschaftlich.

Die Flexibilitätsoptionen konkurrieren im Wettbewerb. Dies setzt voraus, dass sie unter den gleichen Rahmenbedingungen antreten, also insbesondere gleichermaßen mit Stromnebenkosten belastet sind. Ein wesentlicher Baustein des Strommarktdesigns liegt deshalb in der Evaluation und Anpassung der Stromnebenkosten für Kraftwerke und erneuerbare Energien.

Fazit

Der Strommarkt in Deutschland soll so gestaltet sein, dass dezentrale Stromerzeuger aus erneuerbaren Energien, konventionelle Kraftwerke und Flexibilitätsoptionen in einen gleichen Wettbewerb zueinander stehen (level playing field). Um in diesem Wettbewerb bestehen zu können, sind Energieunternehmen in Deutschland mehr denn je auf eine fundierte Beratung im Energierecht angewiesen.

Ihr Ansprechpartner

Dr. Max Peiffer